Ein Holz-Notenband für Österreich auf der Expo 2025 in Osaka
Österreich wird bei der Weltausstellung Expo 2025 in Osaka mit einem einzigartigen architektonischen Highlight glänzen: Einem 16,5 Meter hohen, spiralförmigen Notenband aus Holz. Dieses beeindruckende Kunstwerk ziert die Fassade des österreichischen Pavillons und verkörpert die Verbindung von kultureller Tradition und technologischer Innovation. Innen transformiert sich die Schleife in ein digitales Band, welches von der Vergangenheit in die Zukunft führt.
„Composing the Future“ – Österreichs Beitrag zur Expo 2025
Unter dem Motto „Composing the Future“ präsentiert Österreich auf der Expo 2025 seine Innovationskraft und seine kulturelle Vielfalt. Das Notenband symbolisiert die Harmonie zwischen Tradition und Moderne und unterstreicht Österreichs Position als führender Standort für Forschung, Technologie und Innovation.
Nachhaltigkeit im Fokus
Bei der Herstellung des Notenbands wurde großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Durch den Einsatz von Schrauben anstelle von Leim und die Verwendung von regionalem Holz wird ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Darüber hinaus ist die Konstruktion so konzipiert, dass sie nach der Expo demontiert und wiederverwendet werden kann.
Konstruktionstechnische Besonderheiten
Die Idee und architektonische Gestaltung des Österreich-Pavillons „Composing The Future“ stammen vom Wiener Architekturbüro „BWM Designers & Architects“, welches im Rahmen eines EU-weiten Wettbewerbs ausgewählt wurde. Die Wahl fiel auf Holz als Baustoff, nicht nur wegen seiner natürlichen Schönheit und Nachhaltigkeit, sondern auch aufgrund seiner hohen Belastbarkeit bei geringer Rohdichte. Die Konstruktion der Holzschleife folgt dem Prinzip geodätischer Bänder. Durch diese spezielle Form können die einzelnen, dünnen Holzlamellen ohne aufwendige 3D-Fräsungen miteinander verbunden werden. Die Lamellen werden erst nach dem Biegen verdübelt und bilden so einen stabilen, selbsttragenden Querschnitt.
Die Spirale ist so konstruiert, dass sie den japanischen Genehmigungsstandards entspricht und selbst starken Windböen (bis zu 270 km/h) standhält. Die einzelnen Komponenten der Spirale sind komplett demontierbar und mehrfach wieder zusammenbaubar. Dies ermöglicht die Wiederverwertung der Bauteile auch nach der Expo 2025, für welche aktuell Überlegungen angestellt werden.
Handwerkliche Meisterleistung
Graf-Holztechnik wurde aufgrund ihrer hohen technischen Kompetenz und jahrzehntelangen Erfahrung im Holzbau ins Boot geholt, um die Holzschleife umzusetzen. Die einzigartige Konstruktionstechnik wurde gemeinsam mit dem Ingenieurbüro „Werkraum Ingenieure ZT-GmbH“ eigens für dieses Projekt entwickelt.
Lamellen maschinell sortiert
Rund 40 m³ speziell sortierte Fichte aus der HASSLACHER Gruppe kamen für das Holz-Notenband zum Einsatz. Um die geforderten hohen mechanischen Eigenschaften zu erreichen, wurde das Material im Hobelwerk der NORITEC Holzindustrie GmbH maschinell hinsichtlich Festigkeit und Steifigkeit sortiert. Um die gewünschten engen Radien des Notenbandes herstellen zu können, wurden die hochfest sortierten rund 40 mm starken Lamellen in der GEMSON GmbH am Standort der HASSLACHER Gruppe in Lainach mit einer Dünnschnittsäge auf 8 mm bzw. 12 mm aufgespalten und an den Kunden Graf Holztechnik geliefert.
Projektinformation | |
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Standort: | Expo 2025 Osaka, Kansai, Japan |
Kunde: | Graf-Holztechnik GmbH |
Architekt/Planer: | BWM Designers & Architects |
Statik und Konstruktion: | Werkraum Ingenieure ZT |
Bauherr: | Republik Österreich vertreten durch das Expo-Büro der WKÖ |
Baujahr: | Produktionsjahr 2024 – Montage in 2025 |
Bauzeit der Holzkonstruktion: | 3 Monate, Vorbereitung der Bögen in Horn, 1 Monat geplante Montagezeit |
Verwendete Produkte: | ca 40 m³ dünne, hochfest sortierte Speziallamellen auf 8 mm oder 12 mm (dafür wurden ca. 300 m³ durchsortiert), 50 m³ Brettsperrholz, 60 m³ Brettschichtholz Träger |
Standorte der HASSLACHER Gruppe: | NORITEC Holzindustrie GmbH, Sachsenburg, GEMSON GmbH, Lainach |