Innovative Mautbrücke aus Holz über die S37 Klagenfurter Schnellstraße

Durch die Mautbrücke (Gantry) aus heimischem Fichten- und Lärchenholz konnte die ASFINAG rund 15 Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre absorbieren und den Kohlenstoff daraus langfristig binden. Die Mautbrücke wurde in Zusammenarbeit mit der HASSLACHER Gruppe und Kapsch TrafficCom im Zuge eines Sicherheitsausbaus über der S37 errichtet. Denn der Einsatz von Holz als nachwachsender Rohstoff im Zuge der angestrebten Dekarbonisierung der Baubranche ist auch beim Bau von Autobahnen und Schnellstraßen von immer größerer Bedeutung.

HASSLACHER Gruppe liefert innovative Holzprodukte
Der sogenannte „Green Gantry“ auf der S 37 ist dabei bereits das zweite große Projekt, bei dem Holz als wesentlicher Baustoff eingesetzt wird. Auf der A2-Südautobahn ist seit knapp zwei Jahren eine sogenannte Verkehrszeichenbrücke aus Holz nahe Völkermarkt-Ost sehr erfolgreich „in Betrieb“. Auch diese Innovation wurde gemeinsam von der ASFINAG mit der HASSLACHER Gruppe entwickelt und umgesetzt.

„Die hochgradig vorgefertigte Holz-Konstruktion ist so konzipiert, dass diese nicht nur rasch montierbar, sondern genau so einfach wieder rückgebaut werden kann. Dies ermöglicht bei Nutzungsänderung die Wiederverwendung des eingesetzten Holzes und der damit gebundene Kohlenstoff bleibt weiterhin in der stofflichen Nutzung gebunden“, erläutert Georg Jeitler, Leiter Qualität & Innovation der HASSLACHER Gruppe, das Wiederverwendungskonzept.

Holz aus der Region
Der tragende Kern und somit der Großteil der neuen Mautbrücke besteht aus Brettschichtholz der Holzart Fichte. Für die äußere Schicht wurde witterungsbeständigeres Lärchenholz verwendet, das im Falle einer Beschädigung auch leicht in Stand gesetzt werden kann. Die Lebensdauer der Holz-Gantry beträgt etwa 20 Jahre und ist daher mit herkömmlichen Tragwerken aus Stahl vergleichbar. Der Vorteil gegenüber Stahl liegt klarerweise in der CO₂-Absorbierung von fünfzehn Tonnen. Die hochgradig vorgefertigte Holzkonstruktion lieferte die HASSLACHER Gruppe fix fertig mit allen Stahlteilen und Geländer bis zur Baustelle an der S 37. Die Montage auf der Schnellstraße wurde von dem Verkehrstechnikunternehmen Forster unter Anleitung der ASFINAG durchgeführt und konnte aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades innerhalb weniger Stunden – über Nacht – abgeschlossen werden.

ASFINAG setzt neue Maßstäbe
„Für uns ist nachhaltiges Bauen kein leeres Schlagwort, wir wollen in diesem Bereich neue Maßstäbe setzen“, sagen die ASFINAG-Vorstände Hartwig Hufnagl und Herbert Kasser. „Innovationen sind dafür der Motor. Holz als Baustoff kann in Zukunft eine wesentliche Rolle auch auf der Autobahn spielen.“

Kapsch TrafficCom-Produkt erfüllt alle relevanten Normen und Standards
Georg Kapsch, CEO von Kapsch TrafficCom, ergänzt: „Die Green Gantry erfüllt alle europäischen Standards und Normen, und ist auch nach dem Ende ihrer Lebensdauer keine Umweltbelastung. Holz ist das ideale Baumaterial, da es einen bis zu zwanzigfach geringeren CO₂-Fußabruck als Stahl hat – denn nachhaltiger Verkehr heißt auch nachhaltige Infrastruktur.“

Die Green Gantry hat nicht nur eine wesentlich geringere CO₂-Bilanz, sondern ist auch genauso tragfähig und umweltverträglich wie eine herkömmliche Mautbrücke. Darüber hinaus erfüllt sie alle relevanten europäischen Normen und Standards für Mautbrücken, ist also ebenso sicher im Einsatz, einfach zu warten und kann nach der Lebensdauer von 20 Jahren ohne zusätzliche Umweltbelastung demontiert und einer stofflichen Wiederverwertung zugeführt werden.